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Services as a package

People, Places and their key role in the Energy Transition:
Regional energy markets worldwide

A propos de la France:

…un long chemin à parcourir

Nicht erst die Olympischen Spiele in Paris haben es gezeigt: Unser Nachbarland hat Potential. Es brilliert durch seine außerordentliche kulturelle Strahlkraft, seine Literatur, Kunst und Philosophie und seine Liebe zu Büchern. Es lohnt sich, der französischen Diskussion, speziell der der Soziologie, zu aktuellen Fragen der Demokratie zu folgen, die u.a. auch für die Energiewende und den Klimawandel von Bedeutung ist.

Die Jeux Olympiques (JO) haben Frankreich für eine Weile aus seiner pessimistischen Grundstimmung gerissen. Nun kommt es darauf an, ob das zerrissene Land – Stichwort Gelbwesten – etwas von diesem mentalen Momentum, über das es selbst erstaunt war, sozusagen in den grauen Alltag hinüberretten kann, um es insgesamt voranzubringen.

Hier ist anzumerken, dass die JO vor dem Hintergrund eines monumentalen Projektes zu sehen sind, dem Plan Grand Paris, dem Ausgreifen der Metropole über die engen Stadtgrenzen hinaus, um sich dann später zu einer Global City weiterzuentwickeln – eine Vorstellung, die die Fantasie beflügelt. Derzeit ist Paris noch innerhalb der Stadtautobahn Peripherique eingeschnürt.

Mit den Visionen für 2050 brechen unversehens alte Konfliktlinien auf, die seit Jahren dem innenpolitischen Streit sozialkritischer Theoretiker Nahrung geben: das Zentrum, Paris, gegen den Rest von Frankreich. *

Auf die Frage, was er von Macron und seiner Wirtschaftspolitik halte, reagierte ein Franzose aus meinem Bekanntenkreis wortlos mit einer „Kopf ab“ Geste. Ich war ein wenig sprachlos. Es erinnerte mich an die Szene bei der Einweihungsfeier der olympischen Spiele in Paris, wo Marie-Antoinette mit dem Kopf unter dem Arm in den Fenstern der Conciergerie steht. Ich habe das für mich so interpretiert: Eine massive, aber historisierende Geste, ihrer eigentlichen Bedeutung entleert. **

Auch internationale Sozialwissenschaftler weisen auf ein Problem hin, wenn die zentralen Metropolen Ressourcen und Ideen aus einer Entfernung von Tausenden von Kilometern anziehen, deren Früchte aber höchstens in einem Raum von 200km weitergeben.


Mein Anliegen, den deutsch-französischen Dialog zu fördern und überhaupt Frankreich und Deutschland als Herzstück Europas stärker zusammenzubringen, könnte ein vielversprechendes Zukunftsunternehmen sein. Meinem Eindruck nach sind hier allerdings Formen der Exklusion am Werk, die dem Unternehmen im Wege stehen. Oder sollte der Dialog im Zuge aktueller Megatrends tatsächlich versanden?


Dabei geht es doch um etwas: Man kann als Tourist immer wieder nach Frankreich zurückkehren oder beruflich jahrelang dort tätig sein, ohne jemals zu einem tieferen Verständnis des Landes zu gelangen.


Nichts hilft so sehr, das Geflecht unserer Selbstgewissheiten, unsere Selbstzufriedenheit – unsere ‚taken for granted world‘ (Alfred Schütz) – zu erschüttern, dass selbstverständlich nur wir und nicht die anderen die Welt richtig sehen, wie mehrere Jahre im Ausland zu verbringen.


Und es gibt Deutsche, die, wie ich meine, mehr über Frankreich zu sagen haben als viele Franzosen selber. Der Grund dafür ist einfach, wie Ulrich Wickert es ausdrückte: „Man muss Frankreich lieben, um es zu verstehen.“ Ein billiger Werbespruch? Keineswegs. Das fremde Auge sieht Dinge, für die der vor Ort Lebende seine Sensibilität verloren hat. Und es ist schon ein Sprung zu machen, um, wie von Heinz Wissmann gefordert, zu einer Form von Reziprozität zu gelangen: „Man muss auch das mögen, was die andern gern haben.“


Ein banales Beispiel: In der Bretagne sind deutsche und internationale Leser mit den Kriminalromanen des deutschen Autors Bannalec und seines Kommissars Dupin als Reiseführer in der Hand unterwegs. Ebenfalls schön, wenn das deutsche Fernsehen bei der Tour de France und den Spielen in Paris indirekt ein wirksames Regionalmarketing für unser Nachbarland betreibt. Aber genügt das?


Zum besseren gesellschaftlichen Verständnis benötigt man zunächst einmal eine Sprache, nämlich die Beherrschung eines bestimmten Sprachregisters, das in der Sphäre der Politik und bei der Auseinandersetzung mit politischen und wissenschaftlichen Inhalten unerlässlich ist. Dann staunt man über den Reichtum des gesprochenen und geschriebenen, politischen Französisch, wie etwa die Vielfalt der Verben. Ich schäme mich beinahe, es zuzugeben, wie häufig ich mich beim Versuch, Wortbedeutungen aus dem Zusammenhang zu erschließen, geirrt habe. Manchmal erschien es mir, als hätte ich die falsche Sprache gelernt.


Dieses Sprachregister des politischen, gesellschaftlich relevanten Französisch erwirbt man nicht im Vorübergehen, es erfordert Geduld und Mühe, für die man nur durch die Faszination der Arbeit mit digitalen Tools entschädigt wird, mit denen sich sprachdidaktisch völlig neue Möglichkeiten ergeben. Vorbei die Zeit, als ich noch mit dem Pons-Wörterbuch in der Hand über die Pariser Boulevards geschlendert bin.
Der besondere Lohn ist aber, auf dem Wege über die Sprache auch immer tiefere Erkenntnisse über gesellschaftliche Zustände und Zusammenhänge gewinnen zu können.


Von der Sprachdidaktik zu den Sozialwissenschaften…
Sollten sich nicht mehr Menschen, Deutsche und Franzosen, Kenntnisse verschaffen können und dürfen, die besseren Zugang zur Sphäre des Politischen ermöglichen? Bildungssprache ist ein Teil des Habitus (ein Konzept Pierre Bourdieus) und also ein Teil des Problems gesellschaftlicher Ungleichheit.


Pointierter ausgedrückt: Darf in einer Demokratie, die sich „Liberté, égalité, fraternité“ auf die Fahnen geschrieben hat, der Zugang zur Sprache des Entscheidungsfeldes der Politik den Hohenpriestern in den Zentralen der Pariser „Staatsklasse“ (Pierre Bourdieu) vorbehalten bleiben? Sprache ist ein Mittel der Mechanismen politischer Exklusion.


…und zur Krise der Demokratie
Das Manko des politischen Systems Frankreichs behandelt der Soziologe Pierre Rosanvallon in seinem gerade erschienenen Buch „Les institutions invisibles“ (Édition Le Seuil, 2024). Dort kritisiert er nicht zum ersten Mal die unzureichende politische Repräsentation der Franzosen und die Ferne der Politik von den Bürgern.

Mit all seinen Konflikten, ist Frankreich ein politisch-gesellschaftliches Modell, das sich zu studieren lohnt, eine Art fremder Kontinent gleich neben uns. Man darf keine Angst haben, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.


Meine Analysefähigkeiten an Frankreich zu schulen, ermutigt mich auch, andere Länder und Regionen kritisch, aber unter der Oberfläche auch positiv in den Blick zu nehmen. Mein Weg jedenfalls führte über Frankreich zur theoretischen Auseinandersetzung und politischen Analyse auch von anderen Teilen der Welt, im Vergleich mit vielen Fernreisenden, die den umgekehrten Weg einschlugen.


Ähnlich wie in Deutschland gibt es in Frankreich eine Reihe gesellschaftlich orientierter Institute und Stiftungen, die erkenntnisreiche Papiere und Essays zu gesellschaftlichen Grundsatzfragen veröffentlichen. Ich hatte das Glück, nach einem Anglistik- und Geschichtsstudium, an der EHESS – École des hautes études en sciences sociales – auch Sozialwissenschaften studieren zu dürfen. Mein tief empfundener Dank gilt vor allem Heinz Wissmann, Directeur d’études an der EHESS, Paris, der mir erst eigentlich die Möglichkeit eröffnete, auf solche Themen zu stoßen und mich mit ihnen auseinanderzusetzen.


Großbritannien

Auch in Großbritannien tut sich derzeit wieder Positiveres, so dass ich meine jahrelangen Erfahrungen und Kenntnisse auf der Insel, wo ich zahlreiche Studienaufenthalte verbracht und aktiv an Konferenzen teilgenommen habe, nicht aus den Augen verliere, wenn auch emotional etwas distanzierter.


Es ist auch wahr, dass gegen „unseren“ Shakespeare, den wir nicht umsonst nostrifiziert haben, selbst die Franzosen nicht ankommen.


Die Dienstleistungen auf der Grundlage des Englischen bleiben wesentlicher Bestandteil der IRTS Services (technische Fachübersetzungen und Analysen: Erneuerbare und Wasserstoff). Mein Anglistik- und Geschichtsstudium stand auch am Beginn meines Interesses an Frankreich, wo ich u.a. als English for Special Purposes Trainer an Handelskammern in Paris tätig war.

* https://laviedesidees.fr/One-France-Against-the-Other

* https://www.linspiration-politique.fr/2023/03/07/christophe-guilluy-les-territoires-davenir-sont-ceux-de-la-france-peripherique/

** https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/olympia-eroeffnungsfeier-ein-kopfschuetteln-fuer-leute-mit-stilempfinden-19884592.html

Der Faz gefiel das übrigens gar nicht.

Just transition
People Places & the Energy transition


Just Transition – Definition (IEA):
Potentielle Folgen der Energiewende für Gesellschaft und Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit

Ineinandergreifende Arbeitsfelder (see qualifications)

Sprachen (Englisch & Französisch) Sozialwissenschaften / Geschichte Aus- & Weiterbildung technische Übersetzungen (Englisch)


Schwerpunkt Frankreich:
Deutsch-französischer Dialog (Sozialwissenschaften & Energiewende), Sprache der Politik in Frankreich, Sprachdidaktik für Fortgeschrittene,
Analysen & Vergleiche: Paris und der „Rest“ von Frankreich,
Qualitative Sozialforschung

Nationale und transnationale Konfliktlagen & die Energietransformation:
„Integriert doch erst mal uns.“ Bürger der ehemaligen DDR
Analyse politisch-gesellschaftlicher Systeme,
Geopolitik (die Rolle des globalen Südens),
Autoritäre Systeme,
Energiepartnerschaften


Technische Übersetzungen (deutsch englisch):
Erneuerbare & Wasserstoff; z.B. Schiffsantriebstechnik & Offshore Wind


Bildung in Zeiten eines dramatischen Umbruchs:
Vocational training(Ed-Tech),
Digitales & hybrides Lernen,
Mehrsprachigkeit, Bildungssprache


Eigentlich wissen wir doch schon alles; vielleicht sind wir
aber auch nur festgefahren

Gesuchte Einsatzfelder:
Deutsch-französische Zusammenarbeit
Energietechnik und Gesellschaft

Referenzen Übersetzungen:

  • regelmäßige Beiträge für das internationale Fachmagazin Sun & Wind Energy, Offshore Wind Industry (ca. 60 Beiträge).

  • Hochschulen im Bereich Offshore-Wind und der wissenschaftlichen Weiterbildung (Studienbriefe, Autorenhandreichungen usw.)

  • Website der Mint online Educational Alliance: https://de.mintonline.de/public_pages/82

  • Windkraftanlagen-Hersteller wie Areva oder Nordex,

  • Invest in France, Ademe, Picardie, Champagne (Regionale Entwicklungsagenturen)

  • AD3R – Association pour le démantèlement, le recyclage, le reconditionnement et la revente

  • Pressemitteilungen, Newsletters für verschiedene Auftraggeber

Qualifikationen und heutige Schwerpunkte:

  • beide Lehrer-Staatsexamen (Anglistik & Geschichte)

    • heute: Didaktik der Berufsbildung, für Migranten, Fremdsprachendidaktik

  • Dip Trans IoL (Übersetzerexamen)

    • heute: Energietechnik (englisch), Soziologie, HSozPol (französisch – Sprache der Politik, auch als Chancengleichheitsproblem)

  • Aufbaustudium Sozialwissenschaften (EHESS Paris)

    • heute starker Schwerpunkt, u.a. Ungleichheitsforschung

 

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